Auch heute noch hängt die Weltwirtschaft deutlich stärker vom Öl ab, als wir meinen. Öl ist weltweit mit 40 Prozent immer noch die Hauptenergiequelle für die Weltwirtschaft, wenn auch in geringerem Mass als früher.
In den letzten Jahrhunderten sorgten fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle und Erdgas für technischen Fortschritt. Zwar nimmt die Bedeutung erneuerbarer Energiequellen wie Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie sowie Erdwärme kontinuierlich zu; sie decken aber nach wie vor nur einen Bruchteil des weltweiten jährlichen Energiebedarfs. Wie wichtig ist Öl wirklich? Kann sich die Weltwirtschaft in naher Zukunft vom Erdöl abnabeln? Kurz gesagt: Nein!
«Einerseits sind Industrieländer weniger ölabhängig als früher. Andererseits ist der Ölverbrauch in Schwellenländern wie China deutlich gestiegen», sagt Björn Eberhardt, Leiter Global Macro Research der Credit Suisse. «Die Netto-Energieintensität (Energieverbrauch pro BIP-Anteil) ist in den letzten zwanzig Jahren weltweit stetig zurückgegangen. Doch ohne Öl geht es nicht, so sehr wir uns dies vielleicht auch wünschen», fügt er an.